Donnerstag, 16. Januar 2020

05 Foum-el-Hasam nach M'Hamid (07.-15.01.2020) Teil 2 von 2 (Teil 1 bereits veröffentlicht und im Anschluss an diesen Eintrag)

Wir haben ganz große Probleme mit unserem Blog! In den letzten zwei Tagen verbrachten wir viele Stunden, um den Blog zu erstellen. Zweimal war alles weg. Nur ganz mühsam konnten wir Teil 1 erstellen und veröffentlichen. Scheinbar ein Software-Problem von Google Blogger nach dem letzten Update des Tools vor 2 Wochen. 
Wir versuchen jetzt die Fortsetzung von Teil 1...

Hier hatten wir im ersten Teil abgebrochen:

Tafraoute lädt zum Verweilen ein, aber die Temperaturen vertreiben uns, und wir machen uns wieder auf den Weg nach Süden. Unten in der Wüste soll es doch ein bisschen wärmer sein. Durch das herrliche 35 km lange Ammelntal verlassen wir diese pittoreske Landschaft. Hier im Ammelntal schmiegen sich kleine Orte direkt an die hohen Berge, wie hier Oumesnat:


Viele Wege führen nach Tata, unserem nächsten Ziel. Wir entscheiden uns für eine unnumerierte Straße, die uns auf einer Höhe von bis zu 1.900 m in völliger Einsamkeit an tiefen Schluchten vorbei führt.


Seit 60 km haben wir kein einziges Auto gesehen. Sollte diese Straße doch irgendeinen Haken in Form eines unüberwindlichen Hindernisses haben? Ja, hier, kurz bevor wir die Hauptstraße erreichen, ist die Straße weggespült. Kein Problem für unseren kleinen Bulli, aber ein größerer Camper müsste hier umdrehen und den Weg wieder zurück fahren.


Auch auf den nächsten Kilometern immer wieder herrliche Felsformationen, und - wie hier - immer wieder "Allah, el Watan, el Malik" - Gott, die Heimat, der König:

Nach vielen Kilometern mit vielen Fotostopps erreichen wir Tata, ein Versorgungszentrum auf der Oasenroute. Von hier geht es stetig nach Osten, mit einigen schönen Vollmondnächten in einsamen Oasen.

Zagora war früher eine wichtige Karawanenstation auf dem Weg nach Timbuktu, worauf noch heute das Schild "52 Tage bis Timbuktu" im Ortszentrum hinweist:


52 Tage wollen wir hier nicht bleiben, aber lange genug, um endlich mal die Autoprobleme überprüfen zu lassen. Zum Glück gibt es in Zagora ein paar nette Campingplätze. Doch leider ist inzwischen die Welle der Franzosen angerollt, die zum Teil in Konvois von bis zu 20 Campern komplette Campingplätze überschwemmen. 
Wir finden nach mehreren Fehlversuchen noch einen netten Platz in den Jardins de Zagora.


Zagora ist ein schöner Ort mit vielen kleinen Läden, Restaurants und Cafés und schönen Gebäuden:

Und - gut für uns - viele Autowerkstätten. Kaum ein Offroader, der nicht sein von der Wüste geschundenes Fahrzeug überprüfen oder reparieren lässt. Auch wir finden einen hoffentlich guten Bullidoktor, der dem Patienten helfen kann. Denn an die kaputte Schiebetür haben wir uns inzwischen gewöhnt, nicht aber an das Holpern und Klappern beim Fahren.

In unserem besten Berberisch erklären wir was fehlt, und es stellt sich heraus, dass die Hinterreifen (schon wieder) deformiert sind. Zum Glück sind Ersatzreifen vorhanden, deren Hersteller uns aber nicht bekannt ist. Better than nothing! Außerdem muss die Spur eingestellt werden und zwei Hände voller Steine aus den Bodenschutzblechen entfernt werden. Doch zu viel Offroad gefahren? Vier Stunden und 300 Euro später können wir die Werkstatt verlassen - ohne Holpern und Klappern. Hoffentlich hält es - Insha Allah!

Von Zagora geht es weiter nach Süden, Richtung M'Hamid. Zweimal überqueren wir den Jebel Bani über kleinere Pässe, und schon sehen wir in der Ferne die Sanddünen. Nach 80 km geht es durch Palmenhaine, und danach ist Marokko zu Ende.

Ab hier geht es nur noch auf Pisten weiter. Wir versuchen, die großen Sanddünen von Erg Chegaga zu erreichen, müssen aber nach ein paar Kilometern umkehren. Zu schlecht ist die Piste, und wir haben schließlich unserem Bulli versprochen, ihn in Zukunft besser zu behandeln.

Die Gegend um M'Hamid gefällt uns sehr gut. Nur wenige Touristen verirren sich hierher, ganz im Gegensatz zum berühmten Erg Chebbi, diesen großen Sanddünen weiter im Osten, die auf dem Programm eines jeden Marokko-Reisenden stehen. Auch wir wollen dort noch hin. Aber jetzt genießen wir erst mal die Ruhe, die Weite und die Dünen um M'Hamid.

Heute ist der 15. Januar - Halbzeit für uns in Marokko. 6 Wochen liegen noch vor uns. Wir lieben das Land und die Menschen, aber die nächtliche Kälte macht uns zu schaffen. Gerade heute Nacht wieder habe ich mir ernsthaft überlegt, meine Füße in den Kühlschrank zu legen, einmal mehr der wärmste Ort im Auto. Und bei Thomas im Obergeschoss ist es noch viel kälter. Dabei sind wir gerade mal auf 600 m Höhe. Alles was vor uns liegt ist viel höher (zum Teil bis zu 2.000 m) und damit noch viel kälter. Eigentlich wollen wir morgen weiter nach Ouarzazate, das uns mit nächtlichen Minusgraden droht. Aber wollen wir das wirklich? Oder lieber in der Wüste bleiben? Oder lieber zurück ans Meer? Wir wissen es nicht. Im nächsten Blogeintrag werdet ihr erfahren, wohin es uns letztendlich verschlagen hat. 

Nach der Katastrophe mit diesem Blog wissen wir jedoch nicht, ob es den Aufwand rechtfertigt, wenn ein einziger Eintrag mit 35 Fotos 16 Stunden Arbeit erfordert!

Unsere Route bis jetzt in Marokko (2.430 km) - Gesamt: 5.460 km






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