Montag, 16. Dezember 2019

02 Tarifa nach Essaouira (05. bis 15.12.2019)

Zum Glück hat es in der Nacht gar nicht so viel geregnet wie angekündigt und die Straße ist in einigermaßen gutem Zustand. Langsam hoppeln wir im Dunkeln Richtung Algeciras. Schon drei Stunden vor Abfahrt sind wir am Hafen und warten geduldig auf unsere Fähre.


Unseres leckeres Frühstück im Hafen bleibt uns erst mal im Hals stecken: eine SMS von Vodafone klärt uns darüber auf, dass das gestrige kurze Checken des Wetterberichts sage und schreibe 60 Euro gekostet hat! Obwohl wir ja noch in Spanien sind, hat sich unser Handy ins marokkanische Netz eingewählt. Und das, obwohl wir noch mindestes 20 Kilometer von Marokko entfernt waren. Again what learned!
Wir lassen uns aber die Laune nicht verderben und genießen eine herrlich ruhige Überfahrt nach Marokko. Vorbei am Felsen von Gibraltar:


Die absolut windstille Überfahrt dauert nur 90 Minuten und schon nähern wir uns der Küste Marokkos, wo wir in Tanger Med anlegen:


Die Zollformalitäten sind ruckzuck erledigt und schon sind wir unterwegs in Marokko. Merhaba!


Auf einer gut ausgebauten Autobahn fahren wir Richtung Süden zu unserem ersten Ziel, Asilah. Schnell auf dem Campingplatz eingecheckt, machen wir uns gleich noch auf in die nette Stadt mit ihrer gut erhaltenen Medina:


Wir fühlen uns sofort wieder wohl in der arabischen Umgebung und verbringen gleich noch den Abend im aufgeregten Gewusel. Am nächsten Tag dann das nächste große Abenteuer - unser Blog. Wie gesagt - alles etwas beschwerlich und mühsam, aber irgendwie - mit viel Geduld - steht unser erster Blogeintrag. Hier ein Blick in das Redaktionsbüro Ernst - in diesem Chaos ensteht unser Blog:

Weiter geht's Richtung Süden - immer am Meer entlang. Die Autobahn ist gut, aber... 

Ägypten, Sudan, Äthiopien - wir dachten eigentlich, wir kennen die schlimmsten Toiletten der Welt, aber was wir hier zum Teil an den Autobahnraststätten erleben, entbehrt jeglicher Vorstellungskraft. Das Foto von der Toilette ersparen wir euch, die Waschbecken sprechen ihre eigene Sprache:


Zum Glück sind dies eher die Ausnahmen, und meistens finden wir benutzbare sanitäre Anlagen. Trotzdem: ein Portapotti rückt immer weiter nach vorne auf unserer Wunschliste!

Nächster Stopp ist Mansouriya, von wo aus wir endlich mal wieder radeln können und die Umgebung erkunden, wie hier in Mohammediya mit seiner schönen Moschee:


Je weiter wir nach Süden kommen, desto mehr tauchen wir in die Welt der Berber ein. Waren bis jetzt noch alle Straßenschilder in französisch beschriftet...


... sieht man immer häufiger die Sprache der Berber. Da soll sich noch einer auskennen!!


In Oualidia machen wir uns es auf einem super schön gelegenen Campingplatz gemütlich. Der Blick von oben auf das Meer, vor allem bei Sonnenuntergang, ist unbeschreiblich:


Oualidia ist ein netter kleiner Ort, noch verschont vom Massentourismus. Trotzdem bekommt man hier alles, was man zum täglichen Leben braucht. Und weil inzwischen die ersten Wanderhosen durchgelaufen sind, machen wir uns auf die Suche nach einer Schneiderei. Und die finden wir tatsächlich - in Form einer uralten Singer-Nähmaschine mitten auf der Straße. Aber sie erfüllt ihren Zweck und wir lassen nicht nur Hosen nähen sondern auch die Seitenverkleidung von unserem Bulli, die im Laufe der Jahre durchgescheuert war.


Der Strand von Oualidia lädt zwar nicht zum Baden (noch zu kalt) ein, aber zu herrrlichen Spaziergängen:



Auf unser nächstes Ziel freuen wir uns ganz besonders: Essaouira - eines der Highlights eines jeden Marokko-Besuchs. 15 Kilometer von Essaouira entfernt entdecken wir den wunderschönen Campingplatz "Esprit Nature". Schöner geht's nicht, wie im Paradies - und saubere Sanitäranlagen! Nur die Zufahrt ist sowas von holprig - Wellblech vom feinsten. Erstmal wird per Rad erkundet, ob wir das unserem armen Bulli überhaupt zumuten können:


Es geht - wir verbringen hier wunderschöne vier Tage und treffen viele nette Reisende.

Essaouira hält was es verspricht und ist wirklich ein Muss für jeden Marokkoreisenden. Die Medina ist noch vollständig von einem Schutzwall umgeben:



Durch verschiedene Tore gelangt man in die Medina mit ihren bunt bemalten Häusern.


Highlight ist die Bastion, von deren nördlichen Turm man eine herrliche Ausssicht auf Hafen, Meer und Altstadt hat.


Auf den unzähligen Souks im Zentrum findet man alles was das Herz begehrt:

Die typisch marokkanischen Schlappen (Babouches)... 

Und natürlich Gewürze über Gewürze. Vom Tahinagewürz über Tees bis hin zum "Turbo Viagra" - hier ist für jeden was dabei...




Unsere Route bis jetzt in Marokko 830 km und gesamt seit unserem Start in München 3.850 km

1 Kommentar:

Kristine&Nils hat gesagt…

Hallo Ihr zwei,
Wir sind total begeistert, dass Ihr den Blog zum Laufen gebracht habt, und folgen Euch mit jeder Zeile und jedem Foto! Klingt super! Lasst es Euch gutgehen - wir freuen uns schon auf den nächsten Eintrag!
Liebe Grüße, Kristine und Nils