Auf unserer Weiterfahrt Richtung Süden geht es nun ins Tafilalet, ein ca. 1.400 km² Oasengebiet, das sich durch die beiden Flüsse Ziz und Rheris speist. Die größte zusammenhängende Oase Marokkos und eine der größten Oasen Nordafrikas. An den südlichen Ausläufern des Ziz liegt beim kleinen Örtchen Meski seine Quelle, die Source Bleue:
Ein gigantisches Natursteinbecken inmitten eines Palmenhains! Das Wasser erneuert sich andauernd selbst und bleibt somit immer frisch...
Im Sommer zieht es Scharen von Marokkanern hierher, nur zum Abfrischen allerdings. Fischen ist hier streng verboten, denn die Fische, die hier schwimmen, gelten als heilig und dürfen nicht gegessen werden.
Wir fahren weiter Richtung Süden nach Erfoud und genießen immer wieder tiefe Blicke in die sich malerisch dahin schlängelnde Oase:
In Rissani, einem größeren Versorgungsort mit einem herrlichen Markt, decken wir uns für die nächsten Tage ein, denn in der großen Sandwüste werden wir sicher länger verweilen.
Am 6. Februar erreichen wir endlich den Erg Chebbi ("erg" = Sandwüste), das Highlight eines jeden Marokko-Reisenden.
Der Erg Chebbi ist das größte und höchste zusammenhängende Dünengebiet Marokkos. Sanddünen, zum Teil über 200 m hoch und Berge aus Sand, so weit das Auge reicht.
Voller Begeisterung klettern wir gleich auf die nächstbeste Düne und lassen unseren Blick über die unendliche Sandwüste schweifen. Und was sehen wir? Schon wieder eine Fata Morgana? Das ist doch das Bimobil von Iris und Wolfram, die wir auf den Tag genau vor 5 Jahren im entlegendsten Winkel von Chiapas (Mexiko) kennen gelernt haben! Entsprechend groß ist die Wiedersehensfreude und wir freuen uns schon riesig auf unser nächstes Treffen in den nächsten Tagen in Marokko, oder spätestens in Spanien.
Es ist jetzt später Nachmittag, und die ersten Kamelkarawanen ziehen Richtung Wüste los...
Der Hauptort Merzouga ist ein sehr wuseliger Ort. Ein Hotel reiht sich an das andere, Quads sausen durch die Dünen, Geländewagen überall, sogar ein paar verrückte Sandskifahrer haben sich hierher verirrt. Wir fahren einfach noch ein Stückcken weiter nach Süden und finden hier einen herrrlichen Stellplatz direkt zwischen den Sanddünen:
Der Blick aus unserem Schlafzimmerfenster:
Und da gerade jetzt Vollmond ist, wirkt das Ganze noch viel romantischer...
Nicht nur Sanddünen gibt es hier. Ganz in der Nähe unseres Stellplatzes finden wir einen großen ausgetrockneten Salzsee. Der marokkanische Salar de Uyuni?
Wir erklimmen die höchsten Sanddünen und - obwohl wir aus unseren langen Jahren im Mittleren Osten die größten Sandmeere kennen - sind wir immer wieder sprachlos, wie schön es hier ist. Hier nur ein paar Impressionen:
Von hier oben kann man bis nach Algerien sehen!!
Der Aufstieg ist sehr mühsam - ein Schritt vor, zwei zurück...
... das Herunterrutschen umso lustiger. Macht viel Spaß - fast wie eine Skitour...
Es ist (noch) total ruhig, wir scheinen ganz alleine in der Wüste zu sein. Erst ab 16:00 h machen sich die Wanderer, Geländewagen, Buggys und Kamelkarawanen auf. Sie wollen den Sonnenuntergang genießen oder gleich die Nacht in den Wüstencamps verbringen...
Der Erg Chebbi ist für uns ganz eindeutig das Highlight bis jetzt und wir können uns nur ganz schwer von hier verabschieden. Aber langsam geht auch für uns die Zeit in Marokko zu Ende und nach einer letzten Vollmondnacht ziehen wir weiter - diesmal Richtung Westen, entlang der östlichen Wüstenstraße...
Unsere Route bis jetzt in Marokko (3.640 km) - Gesamt: 6.670 km
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